Seit es moderne Medien gibt, existieren natürlich auch zahlreiche musikalische Werke und Filme, welche einem emotional nahe gehen. Gerade das Schicksal von Lassie oder der Untergang vom Schiff Titanic zeigen einem immer wieder, wie vergänglich das Leben doch sein kann, nicht nur bei produzierten Werken, sondern auch im Realen. Neben Musik und Filmen haben zudem Spiele ebenso Episoden parat, wo Spieleszenen Pipi in den Augen verursachen.
Mass Effect 3 mit Tränengarantie
Wer Mass Effect 3 zockt und im Anschluss erfolgreich finisht, wird erkennen, dass dies nie geschieht, ohne das die Handlung einen emotional tief ergreift. Manche zocken gar die ganze Trilogie von Shepard, wo das Verabschieden beliebter Personen faktisch an der Tagesordnung ist. Innerhalb von mehr als 100 Gaming-Stunden gewöhnt man sich nicht nur an diese, man gewinnt sie oft auch lieb. Abschiede sind immer schwer, warum man sich diese im Gaming-Bereich sowie in Spiele zu sehr zu Herzen nimmt, ist schwer zu erklären.
Nicht nur das Level – Priorität London – hat es hier in sich, wo gleich mehrere Charaktere gehen. Speziell der letzte Teil sorgt für emotionale Momente, welche einem das aus dem Inneren herauskitzeln, was der Gamer selbst nicht von sich kannte, tiefgreifende Emotionen. Doch woran liegt es, ist man im realen offline Leben vielleicht nicht so gefestigt und abgehärtet? Schließlich geht es hier am Ende doch nur um fiktive Charaktere, nicht um einen geliebten Menschen aus der Familie, welcher gestorben ist. Gänzlich zeigt sich hier, dass den Machern eines gelungen ist, eine gewisse Spieltiefe mit Manipulationsfaktor zu erzeugen.
NieR Automata als weiterer Heul-Kandidat
Wer bereits Mass Effect 3 durch hat, wird schnell erkennen, dass es noch mehr tiefgreifende Spiele gibt, welche für große Emotionen und sogar Tränen sorgen können. Viele können „NieR Automata“ aufgrund der aufwühlenden Handlungsaspekte nur ein Mal durchspielen und meiden es dann monatelang, dieses noch mal zu frequentieren. Hier kann der Gamer sich selbst das beste Finish schaffen. Mithilfe eines Mini-Games im Bereich der Actionspiele kann dieses realisiert werden.
Doch es gibt einen Haken, ohne Kooperation und Opfergaben funktioniert es nicht, ein adäquates Ende zu erlangen. Andere würden es auch Nächstenliebe nennen, wobei der Begriff zwar überspitzt klingt, jedoch den Kern der Sache genau trifft. Ist einem das Spiel hier zu schwer, so ist es möglich, eine Hilfestellung zu erhalten. Mit dieser wird ein Leistungsboost geschaffen, den der Gamer jedoch nur unter einer bestimmten Bedingung erhält. Ein anderer Spieler muss dafür sein Save-Game aufgeben, egal wo dieser auf der Erde lebt.
Das klingt also so, als dass einer sich opfert, damit ein anderer sinnbildlich überlebt, wenn auch nur in der Spielwelt. An jedem Booster klebt also fiktives Blut, wenn man es so will. Wer das Spiel beendet mithilfe des Boosters weiß in dem Moment, dass dies nur gelang, weil ein anderer Gamer sich beziehungsweise den Spielstand geopfert hat. Kann dieser Fakt am Ende nicht auch dazu führen, dass man traumatisiert wird als Finisher eines Spiels? Letztlich macht sich darum sicher wohl kaum ein Außenstehender ernsthafte Gedanken.